Anke Franzke

Anke Franzke

Themen

Unternehmertum
16.04.2025

Anke Franzke

Die geschäftsführende Gesellschafterin der PlanObjekt GmbH im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin/Führungskraft zu werden?

Ganz ehrlich? Das war nicht mein Plan! Mein Geschäftspartner – mit dem ich jetzt seit über 22 Jahren zusammenarbeite – hat mich damals „entdeckt“ und gefragt, ob ich mit ins Boot komme. Er war schon zwei Jahre selbstständig, wollte aber kein Alleinkämpfer sein. Ihm hat gefallen, wie ich auf Menschen zugehe, meine offene Art und meine Begeisterung – das hat ihn überzeugt, und mich letztlich auch. Also habe ich zugesagt. Rückblickend war das eine der besten Entscheidungen überhaupt! Ich hatte schon immer den Drang, etwas zu bewegen, eigene Ideen umzusetzen und mit einem starken Team gemeinsam zu wachsen. Genau das lebe ich heute – und das macht mich richtig glücklich.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Definitiv ja! Klar, es gab Herausforderungen – aber jeder Stolperstein hat mich geformt und weitergebracht. Vielleicht würde ich noch früher auf ein starkes Netzwerk setzen. Aber grundsätzlich: Keine Reue!

Welche Entscheidung würden Sie für sich als wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Definitiv der Mut, Dinge anders zu machen und meinen eigenen Weg zu gehen! Gerade in schwierigen Phasen hat sich gezeigt: Wer an sich glaubt und seinen Kurs hält, kommt weiter. Fehler? Gehören dazu – Hauptsache, man lernt draus.

Und: Ich habe gelernt, stolz auf meine Erfolge zu sein! 2020 habe ich den ADELIE Award gewonnen, halte Keynotes, bin Gastdozentin an der FH Dessau. Früher dachte ich: „Das gehört halt zu meinem Job.“ Aber eine inspirierende Frau hat mir mal gesagt: „Anke, klopf dir auch mal selbst auf die Schulter!“ Das war so ein Aha-Moment. Wir sollten nicht immer nur weiterrennen – sondern auch mal innehalten und anerkennen, was wir bereits erreicht haben.

Was war die größte Herausforderung, die Ihnen begegnet ist?

Zu lernen, dass Pausen kein Luxus sind, sondern notwendig! Ich war meistens im Dauer-Machen-Modus. Heute weiß ich: Wer Energie geben will, muss selbst auftanken. Und: Ich bin super neugierig – da lauert die Gefahr, mich zu verzetteln. Die größte Übung für mich ist, mich zu fokussieren und nicht jedem spannenden Thema hinterherzurennen.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?

Wir stecken mitten in Projekten zur digitalen Transformation und nachhaltigem Wachstum. Gleichzeitig stellen wir uns immer die Frage: Welche Extrameile können wir noch für unsere Kund:innen gehen? Was brauchen sie wirklich – und wie machen wir diese gemeinsame Reise jedes Mal noch besser? Das begeistert mich, weil es um echte Partnerschaften und gemeinsames Wachsen geht.

Wodurch erfahren Sie besondere Wertschätzung für Ihre Arbeit?

Wenn mein Team über sich hinauswächst und mit einem Lächeln aus Projekten geht – das ist für mich das Größte! Und wenn Kund:innen sagen: „Ohne euch hätten wir das nicht geschafft“. Diese Momente geben mir unheimlich Energie und ich weiß: Genau deshalb liebe ich, was ich tue!

Welche Botschaft möchten Sie frisch gebackenen Unternehmerinnen oder Gründerinnen/Führungskräften mitgeben?

Traut euch! Geht euren eigenen Weg, macht Fehler, lernt daraus. Und: Baut euch ein Netzwerk auf, das euch stärkt. Bleibt echt – Authentizität ist der Schlüssel!

Mit welchen wesentlichen Maßnahmen fördern Sie in Ihrem Unternehmen gezielt Female Empowerment und geben Ihren Mitarbeiterinnen Rückenwind?

Wir bieten Mentoring, flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildung an. Aber vor allem schaffen wir eine Kultur, in der Frauen sich trauen, Verantwortung zu übernehmen und ihr Potenzial voll auszuleben.

Von der Politik erwarte ich hinsichtlich einer stärkeren Unterstützung von Unternehmerinnen und der Entwicklung von Frauen in Unternehmen im Allgemeinen …

…weniger Bürokratie, mehr echte Chancengleichheit! Weniger Hürden bei der Finanzierung für Gründerinnen, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und vor allem eine Kultur, die Frauen nicht nur in Führungspositionen lässt, sondern aktiv dorthin bringt.

Wer hat Sie am meisten inspiriert und warum?

Mein Weg begann 1998 im Sales als „Arbeitsgestalterin“. Und direkt von Anfang an hatte ich das große Glück, an der Seite von Karl-Heinz Lauble zu lernen. Mein Mentor, mein Sparringspartner, und ein echter Visionär! Seine Mission? „Das bessere Büro für alle!“ 

Er hat mir gezeigt, wie man Unternehmen wirklich inspiriert und den Blick über den Tellerrand hinauslenkt. Und nein, damit meine ich nicht nur: „Welche Farbe soll der Schreibtisch haben?“ Sondern die Erkenntnis: Ein Büro besteht nicht nur aus Tisch, Stuhl und vier Wänden – es dreht sich alles um die Menschen, die dort arbeiten, ihre Bedürfnisse und das, was sie antreibt. Und genau darum geht’s: Wir schaffen Arbeitswelten, die nicht nur schick aussehen, sondern auch Lebensqualität steigern – und ganz nebenbei die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kund:innen pushen.

Diese Haltung inspiriert mich auch heute noch – nach über 27 Jahren! Und wir entwickeln unser Modell immer weiter, immer ein Stück besser, damit wir die Menschen begeistern. Unsere glücklichen Kund:innen sprechen da Bände – und das ist am Ende das schönste Feedback!

Womit schaffen Sie in Ihrer Freizeit einen Ausgleich zu Ihrem Arbeitsalltag?

Echte Erholung bedeutet für mich, den Kopf freizubekommen. Und meine Auszeiten sind Gold wert: Sport, Meditation, Wellness, Motorradfahren, Lesen, Wandern oder einfach mal nichts tun bringen mich in einen neuen Flow. Und natürlich meine Familie und mein engster Freundeskreis – die besten Energiequellen überhaupt.

Ein guter Tag beginnt für mich mit …

… dem Klang meines Weckers – jeden Morgen um 5:30 Uhr. Ja, wirklich! Und das Beste: direkt danach gibt’s einen frischen Latte Macchiato, den genieße ich zusammen mit meinem Mann. Da quatschen wir erstmal in Ruhe darüber, was der Tag so bringt – wer was vorhat, was ansteht und manchmal auch, wer den Geschirrspüler ausräumt. Für mich der perfekte Start: ein bisschen Koffein, ein bisschen Austausch – und dann kann der Tag kommen!

Wie bereiten Sie sich auf einen wichtigen Termin vor?

Gute Vorbereitung ist für mich das A und O. Ich starte immer damit, mir klarzumachen: Was genau möchte ich erreichen? Dann stürze ich mich in die Faktenlage – ich recherchiere gründlich und bin immer auf der Suche nach dem entscheidenden Detail. Oft hole ich mir auch vorab Impulse aus meinem Netzwerk. Der Austausch bringt häufig noch mal neue Blickwinkel, die richtig wertvoll sein können.

Und bevor es losgeht, nehme ich mir einen Moment, um mich mental einzustimmen – fokussiert, ruhig, mit einem klaren Ziel vor Augen. Wenn die innere Haltung passt, läuft der Termin in der Regel nicht nur gut, sondern auch richtig rund.

Was haben Sie von ihrem Team gelernt?

Eine Menge! Vor allem habe ich gelernt, wie kraftvoll unterschiedliche Perspektiven sind. Mein Team zeigt mir jeden Tag, dass die besten Ideen oft dann entstehen, wenn man wirklich zuhört und den Raum für Austausch schafft. Ich habe gelernt, Vertrauen zu schenken – und dass man nicht immer alles selbst machen muss (auch wenn das manchmal schwerfällt).

Und was ich definitiv mitgenommen habe: Gemeinsam geht’s leichter – und oft auch mit mehr Spaß. Humor im Team ist für mich Gold wert, gerade in stressigen Zeiten. Mein Team erinnert mich immer wieder daran, dass wir zusammen mehr erreichen, wenn wir einander stärken. Dafür bin ich echt dankbar!

Infos zur Person

Anke Franzke

  • Jahrgang: 1971
  • Berufsabschluss: Facharbeiter für Schreibtechnik, Dipl.-Betriebswirt VWA & diverse Zertifizierungen
  • Position: geschäftsführende Gesellschafterin
  • Unternehmerin seit 2003

Infos zum Unternehmen

PlanObjekt GmbH
www.planobjekt.net

  • Gründung: 2003
  • Branche: Handel / Architektur
  • Firmensitz: Leipzig, Sachsen
  • Mitarbeitende: 8

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